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29.12.2021 hunderttausend.de Veranstalter
Eine Fundgrube historischer Forschungen

Kurtrierisches Jahrbuch 2021 erschienen

​Der jüngst erschienene Band des Kurtrierischen Jahrbuchs enthält wie gewohnt eine Fülle gehaltvoller Beiträge zur Geschichte und Kultur des Trierer Landes. Die Beiträge beziehen sich auf den Raum des ehemaligen Kurfürstentums Trier von der Antike über das Mittelalter bis zur Neuzeit. ​

 
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​​Trier. Der Reigen der Beiträge setzt ein mit einer Darstellung der archäologischen Grabungen im westlichen Vorfeld der Trierer Liebfrauenkirche. Hierbei handelt sich um eine weit ausholende Besprechung des Berichtsbandes von Professor Winfried Weber aus dem Jahr 2017. 

Gleich zwei Aufsätze widmen sich der Echternacher Springprozession. Beleuchtet werden die Jahre 1587 sowie 1933 bis 1949. Die letztgenannte Epoche umfasst die völkerrechtswidrige Besetzung Luxemburgs durch Truppenverbände der Nationalsozialisten. In ihrem Kontext wurde die Wallfahrt als Ausdruck uralten germanischen Brauchtums dargestellt. 

Von hohem Informationswert ist ein Beitrag von Dr. Kathrin Baumeister über die Entstehung und Entwicklung des Trierer Palastgartens. Die Nutzung des Terrains erstreckte sich vom militärischen Exerzierplatz bis zum beliebten Volksgarten mit hohem Kultur- und Erholungswert. 

Ebenfalls zwei Beiträge behandeln bedeutende Handschriften aus dem Bestand der Wissenschaftlichen Bibliothek der Stadt Trier. Das „Evangeliar von St. Maria ad martyres“ soll Karl dem Großen persönlich gehört haben, ein Reisebericht des Koblenzer Bürgers Peter Fasbender beschreibt dessen Heiliglandreise aus dem Jahr 1493. Die Handschrift bildet das Dissertationsobjekt der Autorin Maria Dötsch. 

Die Geschichte der Verehrung des hl. Theodulf von Trier zwischen 1240 und 1790 beschreibt Désirée Welter.  

Kristin Hoefener (Paris) wendet sich einem Zyklus geistlicher Gesänge Hildegards von Bingen zu. 

Einen Beitrag zur jüngeren Kulturgeschichte der Stadt liefert eine Kurzbiographie des Heuschreck-Kanevalisten Louis Scheuer aus der Feder von Jutta Albrecht. Der als Sohn jüdischer Eltern in Luxemburg geborene Scheuer erlangte Bekanntheit durch seine 1924 erstmalig aufgeführte Revue „Mein Trier, wie lieb ich dich!“.

Die Stadttrierische Chronik des Jahres 2020, verfasst vom Trierer Stadtchronisten Manfred Wilhelmi, sowie ein Rezensionsteil mit Besprechungen von zehn wichtigen Neuerscheinungen runden den inhaltsreichen Band ab.
 
Das Kurtrierische Jahrbuch ist zu beziehen über den Buchhandel und über die Wissenschaftliche Bibliothek der Stadt Trier (Preis: 15,00 €).
 
Abbildung: Evangeliar von St. Maria ad martyres, Beginn des Johannes-Evangeliums. Wiss. Bibl. der Stadt Trier, Foto: Anja Runkel.

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