Stadtgespräch
20.03.2020 Anselm Spicka  
Eventausfälle durch Corona

Kino fällt aus! Aber nicht für immer.

​​​Kinos und Theater sind geschlossen. Konzerte fallen aus. Das klingt erst einmal schlecht. Aber was bedeutet das für das restliche Jahr?

 
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​​Während die derzeitige Krise auf viele Menschen wirkt wie ein Schrecken ohne Ende, so ist doch ein Ende absehbar. In China, zum Beispiel, wurden heute erstmals keine inländischen Neuinfektionen registriert. Während die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus hierzulande stufenweise verstärkt werden, mussten Kinos zunächst strenge Hygienemaßnahmen ergreifen und schließlich komplett schließen. Das gilt nicht nur für Kinos, sondern auch für die Theater und andere Großveranstaltungen. Derzeit befinden wir uns tatsächlich in der Event-Einöde. Während wir bereits hier darüber berichteten wie beispielsweise das Broadway Filmtheater Trier mit der Krise umgeht, sind es auch für Verleiher schlechte Zeiten. Der Verkauf von Kinotickets macht etwa zwei Drittel der Einnahmen für die Verleiher aus. Diese zwei Drittel fallen nun​ durch die Schließung von Kinos weg. Die daraus entstehende Finanzlücke muss dementsprechend überbrückt werden, denn die Verleiher müssen ​die Filme wiederum von den Produktionsfirmen erwerben. Die Schließung von Kinos löst damit eine Kettenreaktion aus welche bis nach Hollywood zu spüren sein wird. ​

Als logische Konsequenz aus den Schließungen, werden die Termine für Kinostarts verschoben. Gleiches gilt auch für Theater-Produktionen und Konzerte. Im Falle von deutschen Leinwandproduktionen kann über den Starttermin natürlich die deutsche Verleiherfirma entscheiden. Filme wie Undine, Berlin Berlin oder auch Über die Unendlichkeit wurden bereits verschoben. Sie starten vermutlich im September. 

Komplizierter gestaltet sich die allerdings bei großen internationalen Produktionen. Durch die weltweiten Unterschiede des Virus-Verlaufs ist ein gleichzeitiger Start eines Films in unterschiedlichen Ländern in einigen Fällen unmöglich. Das prominenteste Beispiel hierfür ist James BondKeine Zeit zum Sterben: Der soll nun am 12. November in die Kinos kommen. Aber ob dann die Social-Distancing-Empfehlungen und Quarantäne-Bestimmungen weltweit ähnlich sind, lässt sich unmöglich vorhersagen. Andere Blockbuster wie Mulan wurden gar auf unbestimmte Zeit verschoben. 

Auch Theaterproduktionen und Konzerte haben ein ähnliches Problem. Jedoch haben diese zumindest teilweise den Vorteil individueller, und auf regionaler Ebene entscheiden zu können. Jedoch ist auch hier eine langfristige Vorausplanung von Nöten, die derzeit oft nicht realistisch durchgefüh​rt werden kann. Schauspieler haben ihren eigenen Zeitplan, international tourende Bands haben ebenfalls einen eng geta​kteten Zeitplan. Auch hier gilt es also die gesamte Jahreplanung anzupassen was einen immensen Aufwand darstellt. 

Aber es gibt einen Hoffnungsschimmer: Nach dieser Krise werden wir uns vor Theater-Produktionen, Konzerten und Filmen kaum noch retten können. Im positiven Sinne! ​



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