Mitte zwanzig, Wurzeln bei Freiburg und dort erst im Musikverein, dann im Jazzorchester, die erste Band folgt mit Lingulistig. Danach geht es weiter nach Mannheim an die Popakademie. Die nächste Band hört auf den Namen Tonomat 3000 und spielt auf Festivals vor Max Herre oder Materia. Doch irgendwann um 2015 packt Julian David Philipp dann die Lust auf Solo-Karriere, allerdings eher aus der Not hinaus, denn die Band löst sich auf, als die Mitglieder in andere Städte ziehen. Also alleine weiter, die erste Single und gleichnamige EP heißt Herbst. Ein melancholischer Song, der sich bildhaft mit Trennungen auseinandersetzt. Pop trifft Indie, Drumloops auf Hip-Hop-Narration. Die Texte sind sicherlich nicht für jedermann geschaffen, aber gerade Leute, die das nachvollziehen können und sich in einer ähnlichen Phase befinden wie der junge Musiker, dürften hierin ein Highlight in der Radiolandschaft sehen. Denn radiotauglich sind die Songs absolut. Vor wenigen Tagen legte der Künstler auch noch nach: Fünf neue Lieder bietet die EP Déjà Vu. Behandelt werden erneut Themen wie das Erwachsen-werden, die erste Liebe und ähnliches. Doch Julian Philipp David ist auch politisch unterwegs, etwa mit dem Song Sirenen, der vor knapp einem Monat erschien. Darin setzt er sich mit rechter Hetze auseinander und orientiert sich im Refrain am Die Ärzte-Klassiker "Schrei nach Liebe".
Wer sich das gerne live ansehen möchte, hat am 28. Oktober im Exhaus die Gelegenheit dafür. Tickets gibt es ab 17,70 Euro im Vorverkauf.
