Interviews
06.12.2014 hunderttausend.de Veranstalter
Till Reiners

"Ich bin mal in die Mosel gefallen."

​100.000 Jahre ist unsere schöne Mosel jetzt schon alt. Am 06. und am 09. Dezember 2014 feiern Till Reiners und Roman Schmitz im Stadtmuseum Simeonstift deshalb eine zünftige Party. Ihr Programm "Flussaufwärts - 100.000 Jahre Mosel" ist eine Huldigung der Mosel selbst und der vielen kleinen Begebenheiten links und rechts davon. Seine Lieblingsmoselanekdote verrät Till Reiners schon im Interview mit hunderttausend.de.

 
Image

​hunderttausend.de: Du und Roman Schmitz seid ja auf den Bühnen Triers bekannt. Sei es durch diverse Theaterproduktionen oder das Format „13 Kurze mit...“. Jetzt kommt ihr mit dem Programm 100.000 Jahre Mosel wieder her. Wie kam die Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum Simeonstift zustande? 

Till Reiners: Das Museum hat uns angesprochen, ob wir nicht was zu eben diesem Geburtstag machen wollen. Und wir waren direkt Feuer und Flamme, denn so ein 100.000 jähriger Feiertag kommt ja auch nur alle 100.000 Jahre mal vor.  

Wo wir grade beim Feiern sind. Was ist dein Lieblingsmoselwein? 

Oh, schöne Frage. Mein Lieblingsmoselwein ist der vom Bistum Trier. 

Schon mal eine Moselrundfahrt mit dem Schiff gemacht? 

Selbstverständlich! Vom Moseleck ausgehend. Es war fantastisch. Ich genieße aber auch immer die Zugfahrt. Die jedes Mal ein langes, nicht enden wollendes Erlebnis ist. Für die Länge wird man immerhin entschädigt, durch den wunderbaren Ausblick auf die Mosel. 

Ihr habt euer Programm 100.000 Jahre Mosel genannt. Was steckt genau dahinter? 

Das ist schnell erzählt: Man kann datieren, dass die Mosel dieses Jahr 100.000 Jahre alt wird. An zwei Abenden werden wir es demnach zum Geburtstag ordentlich krachen lassen. Das Programm ist komplett neu. Eine Party, nur zu ehren der Mosel. Zwei heitere Abende, die aber auch lehrreich werden. Man geht also etwas klüger als vorher nach Hause.  

Flüsse sind ja eigentlich immer etwas sehr Identitätsstiftendes - Man denke an die Kölner oder die Hamburger, die diverse Lieder auf ihre Flüsse singen. Glaubst du die Trierer haben eine ähnlich gute Meinung über ihre Mosel?

Aber Natürlich! Um die Moselweinkönigin zu zitieren, die wir per "Live-Schalte" in unserem Programm integrieren: "Wir alle sind Mosel". [lacht] Das muss man so sagen. Die Trierer sind
unfassbar stolz auf die Mosel. Und wer auf die stolz ist, der ist auch stolz auf Trier.  

Ihr wohnt beide nicht mehr in Trier. Du in Berlin und Roman in Frankfurt. Und doch zieht es euch immer wieder hier in die Stadt... 

Die Stadt lässt uns einfach nicht los. Roman ist zum Beispiel durch die halbe Republik gezogen, nach Gießen, Jena und jetzt Frankfurt. Er hat sich alles angeschaut und trotzdem will er  immer wieder zurück, weil das der Ort ist wo man Kultur machen kann.  

Und das trotz des Vorurteils, dass Trier in kultureller Hinsicht eher ein Nest ist? 

Vielleicht muss man Trier manchmal etwas aufrütteln bzw. wach machen. Wir haben unsererseits jedenfalls wunderbare Erfahrungen gemacht hier.       

Ihr seid beide wie erwähnt relativ viel unterwegs gewesen in der gesamten Republik. Wie ist eigentlich der Trierer Zuschauer im Vergleich zu den anderen in Deutschland?
 

Der Trierer an sich ist eigentlich eine Feierpersönlichkeit. Manchmal versteckt er es mehr und manchmal weniger. Spätestens nach dem zweiten Viez-Limo weiß man aber, dass hier sehr herzliche
Menschen leben. Dabei ist der Trierer an sich nicht unkritisch, er hat insgesamt dennoch sehr viel Spaß am Leben.   

Habt ihr eigentlich eine Lieblingsanekdote rund um die Mosel? 

Ich bin mal in die Mosel gefallen! Jemandem ist etwas reingefallen und ich wollte es wieder holen. Da es aber rutschig war, bin ich reingefallen. Dabei war kein Alkohol im Spiel. [lacht] Es war furchtbar. Es war viel zu kalt. Aber dafür ist mein Leben um eine Moselanekdote reicher geworden, was auch schön ist.      

Bildgalerie



Karte anzeigen