Stadtgespräch
10.07.2018 Sina Steiner Andreas Thull
Medienkunstausstellung

Kapital der Zukunft?

​​​​​Im Juni feierte das Projekt Generator als Medienkunstlabor der Universität Trier die Eröffnung der diesjährigen Ausstellung generator marx: kapital | digital. Zur vorerst letzten Exposition, aufgrund der anstehenden Bauarbeiten, konnten die Initiatoren den österreichischen Künstler und Direktor des ZKMs Karlsruhe, Peter Weibel, als Gastkurator gewinnen. Dieser widmet sich der Zukunftsfrage und eröffnet einen neuen Blickwinkel zum allgegenwärtigen Karl Marx Jubiläum. 

 
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Die Stadt Trier befindet sich im Marx-Fieber: Jede Facette des Mannes und seiner Thesen werden betrachtet und aufs genaueste seziert. Das 200. Jubiläum bietet dafür gegebenen Anlass. Dass es noch neue Akzente in der Auseinandersetzung zu Karl Marx gibt und wie wichtig der Diskurs über Daten und Datenwirtschaft ist, zeigt nun Gastkurator Peter Weibel​ in seiner Ausstellung. Der Direktor des​ ZK​​M (Zentrum für Medien und Kunst in Karlsruhe) beschäftigt sich bereits seit den 1960er Jahren mit Medienkunst und kann ein umfangreiches Portfolio an Ausstellungsprojekten und eigenen Ausstellungen vorweisen. Da wundert es nicht, dass direkt vier der insgesamt fünf präsentierten Kunstwerke aus seinem eigenen Konzept als Leihgabe des ZKMs kommen und es sich um spannend inszenierte Darstellungen von Technik handelt. Die Ausstellung spiegelt also ganz die Manier des ZKMs als Schnittstelle von Kunst und Medientechnologie wider und scheint mit dem Projekt der Universität als Medienkunstlabor gut zu korrespondieren.

Seit 2015 zeigen Prof. Dr. G​ehring und Dr. Stephan Brakensiek im Rahmen des Projekts verschiedenste Lichtinstallationen in den Katakomben unter dem Campus II. Dass sie sich dabei auf Medienkunst spezialisieren ist kein Zufall, schließlich war Dr. Ulrike Gehring als Mitinitiatorin und Professorin für Kunstgeschichte der Moderne der Universität Trier vor einiger Zeit selbst als wissenschaftliche Volontärin im ZKM tätig und konzipierte dort die Ausstellung Obsessive Malerei. So dürfte dieser persönliche Kontakt mit dazu beigetragen haben, dass, trotz der finanziell  angespannten ​Situation, der Künstler Peter Weibel für das Projekt verpflichtet werden konnte.​​​​​ ​

In der aktuellen Ausstellung generator marx: kapital | digital wird nun die Entwicklung zur Datenökonomie thematisiert und unter anderem anhand von interaktiven Installationen, wie bei Der Spiegel der Distribution, dem Betrachter zugänglich gemacht. Das Gesamtkonzept von Peter Weibel wird dabei von sechs Masterstudenten aus der Kunstgeschichte der Universität begleitet. In einem Science Lab stellen sie erläuternde Texte zur Medientechnologie bereit, um den Betrachtern einen Zugang zur technischen Kunstwelt zu ermöglichen.​

Die Besichtigung der Ausstellung ist dabei durch eine einstündige Führung organisiert, die aus Sicherheitsgründen angeboten werden müssen. Die Anmeldung erfolgt über ein Anmeldeformular auf der Internetseite des Generators. Regulär werden jeden Donnerstag von 18:30-19:30 Uhr, sowie jeden 1. und 3. Samstag im Monat von 14:00-15:00 Uhr Führungen angeboten. Doch auch außerhalb dieser Zeiten können auf Nachfrage Führungen realisiert werden. Die Ausstellung ist bis zum 09. Dezember 2018 geöffnet. ​

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