„Homo homini lupus – Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf.“ Dieser Sinnspruch des englischen Philosophen und Staatstheoretikers Thomas Hobbes stammt bereits aus dem 17. Jahrhundert und könnte doch aktueller nicht sein. In Zeiten aufstrebenden Nationalismus und Populismus projiziert der syrische Tänzer und Choreograf Saeed Hani die Aussagen Hobbes auf die heutige Gesellschaft. Am 29. November 2018 feiert sein Contemporary Dance Projekt „Dem Menschen ein Wolf“ Premiere in der Tuchfabrik. Produziert wurde das Tanzstück von dem Verein menschMITmensch e.V.
Saeed Hani wirft einen sehr persönlichen und zugleich analytischen Blick auf die hiesige Gesellschaft sowie auf die seiner vom Bürgerkrieg zerrütteten Heimat Syrien. Wie sehen in unserer heutigen Zeit die Motive des menschlichen Zusammenlebens aus? Welche Perspektiven ergeben sich für unsere Gesellschaft? Inwiefern ist es überhaupt noch möglich, in einer Zeit zunehmender Unsicherheit, in der national-populistische Bewegungen immer mehr Anhänger gewinnen, einem negativen Menschenbild entgegenzutreten?
Zusammen mit fünf Tänzerinnen und Tänzern aus fünf Nationen macht Hani sich daran, diesem Fragenkomplex mit künstlerischer Herangehensweise nachzukommen. Unterstützung erhält er hierbei neben Studierenden der Hochschule Trier, die das Bühnenbild kreieren, auch von weiteren Gleichgesinnten aus Trier und der Region, die das Projekt mit ihren gestalterischen Fähigkeiten im Bereich Kostüm, Maske, Sound und Fotografie unterstützen. Nach jeder Aufführung lädt er das Publikum ein, mit ihm und seinem Ensemble darüber zu diskutieren.
Einen ersten Eindruck von „Dem Menschen ein Wolf“ kann man sich durch den Trailer verschaffen. Die Aufführungen finden vom 29. November bis 02. Dezember 2018 um jeweils 19:30 Uhr in der Tufa Trier statt.
Foto: Alexander Harry Morrison und Studenten des Fachbereichs Kommunikationsdesign / Hochschule Trier
