Andreas (Nikolaj Coster-Waldau) und Simon (Ulrich Thomsen) sind Polizei-Kollegen und beste Freunde. Neben allen Gemeinsamkeiten führen sie Leben, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Andreas hat sich mit seiner Frau und ihrem neugeborenen Sohn in einem schönen Haus am Meer niedergelassen. Simon ist frisch geschieden und verbringt seine Freizeit meist betrunken in Strip-Clubs. Alles ändert sich schlagartig, als sie bei einem Einsatz auf ein Junkie-Paar treffen. Zuerst sieht es nach reiner Routine aus, aber dann findet Andreas deren verwahrlostes Baby im Badezimmer. Die Welt des sonst so gefassten Andreas wird im Kern erschüttert. Langsam verliert er den Glauben an Recht und Gerechtigkeit. Ausgerechnet Simon findet sich auf einmal in der Rolle wieder, seinen Freund daran zu erinnern, was richtig und was falsch ist.
Mit dem moralischen Dilemma, aus dem aus Spoiler-Gründen hier nicht näher eingegangen werden soll, halten Susanne Bier und ihr Stamm-Drehbuchautor Anders Thomas Jensen dem Zuschauer den Spiegel vor und fragen: "Was würdest Du tun?". Dass ihre Filme nicht nur der bloßen Unterhaltung dienen, zieht sich wie ein roter Faden durch ihre gesamte Filmographie. Schlüsselwörter in ihrem Schaffen und auch in "Zweite Chance", der auf einen "schwindelerregenden finalen Twist" (epd-Film) zusteuert: Mitgefühl, Schuld, Sühne. Mit den Hollywood-erprobten dänischen Darstellern Nikolaj Coster-Waldau ("Mama") und Ulrich Thomsen ("Adams Äpfel") gelingt Susanne Bier erneut ein "ein intensives, ganz auf seine Figuren fokussiertes und nachdenklich stimmendes Drama" (filmstarts.de).
Zusammen mit dem Broadway Filmtheater stellt hunderttausend.de regelmäßig den "Kinofilm der Woche" vor.
Foto: Prokino Filmverleih