Interviews
05.04.2017 Philipp Lenz Peter Fath
A Hurricanes Revenge

Hardcore-Punk made in Trier

​Die Trierer Hardcore-Punk-Formation A Hurricanes Revenge steht kurz vor der Veröffentlichung ihres zweiten Albums Stumbling. hunderttausend.de sprach mit den beiden Bandmitgliedern Jojo (Drums) und Johannes (Gitarre und Vocals) über Entstehen und Sound der neuen Platte und einiges mehr.

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hunderttausend.de: Eure neue Platte macht einen Schritt Richtung Hardcore im Vergleich zum ersten Album. Wie kam es dazu?

Jojo: Beim Jammen sind immer wieder Themen von älteren und härteren Bands aufgekommen, da wir uns alle dafür begeistern können. Im neuen Album hat sich einfach die Mitte aus den Vorlieben der Beteiligten gefunden. Und diese Mischung fanden wir musikalisch am reizvollsten.

Johannes: Die Stilvorlieben zusammenzufassen hat natürlich Zeit in Anspruch genommen, aber wir wollten klanglich nicht stehen bleiben, sondern uns mit dem neuen Album weiterentwickeln.

Zwischen dem Aktuellen und eurem letzten Album liegen 5 Jahre. Wieso hat es so lange gedauert bis Stumbling fertig war?

Johannes: Neben einigen privaten Sachen hat vor allem ein anderes Projekt das neue Album verzögert. Wir hatten die Alter-Ego Band Roses öf Fuck gegründet, mit der wir in Verkleidungen einige Rock-Klischees aufgegriffen haben. Die damals für die Hurricanes gebuchte Studiozeit nutzten wir dann mit den Roses, da bei den neuen Hurricane-Songs teilweise noch der Feinschliff gefehlt hatte.

Jojo: Die Roses Studiozeit war aber wichtig, um als Band in das Aufnahmeprozedere reinzuwachsen, das Hurricanes ´-Album hat durch die dort gesammelte Erfahrung einen extra Schmiss bekommen. Wir waren bei den Aufnahmen für Stumbling dann lockerer und konnten den Fokus eher auf das Künstlerische statt auf die handwerkliche Aufnahme-Arbeit legen.

Kann man denn mit Roses öf Fuck noch rechnen, kommt da nochmal was?

Johannes: Nein, das Projekt hat eine Menge Spaß gemacht, aber irgendwann war auch mal gut. Außerdem wollten wir mit den Hurricanes weiterkommen und das stand uns dann einfach im Weg.

Mit dem neuen Album kommt jetzt auch die Promo dafür, bisher sind nur wenige Daten bekannt. Gibt es bereits einen Plan für eine ausgedehntere Tour?

Johannes: Im April werden wir einige Shows spielen in Idar-Oberstein, Ulm und Nördlingen in Bayern. Anfang Juni treten wir in Heidelberg auf. Es wird auch eine Release-Show in Trier geben und für den Sommer versuchen wir noch ein paar Festivals klar zu machen. Eine richtige Tour wird es nicht mehr geben, dafür sind wir privat nicht flexibel genug. Außerdem ist es ziemlich frustrierend auf einer Tour unter der Woche ein Konzert zu spielen auf dem dann vielleicht vier Leute sind.

Jojo: Ich glaube das Konzept ohne zusammenhängende Tour funktioniert bei unserem Bekanntheitsgrad sehr gut. In der Regel spielen wir mit befreundeten Bands und die Konzerte sind dann gut besucht.

Von der Musik alleine lässt sich ja noch nicht wirklich leben. Wie lässt sich der Beruf mit der Band vereinbaren? Habt ihr euch zum Beispiel Urlaub genommen um das neue Album aufzunehmen?

Johannes: Wir haben uns alle so gut es ging frei genommen, gerade die Aufnahme selbst haben wir gemeinsam durchgezogen.

Jojo: Für die Nachbearbeitung gab es dann eine Arbeitsteilung, da das recht lange dauert. Außerdem wissen wir voneinander, wer welche Vorstellungen hat und konnten das berücksichtigen, sodass mit dem Endergebnis jeder zufrieden war.

Daneben habt ihr ja diverse Projekte laufen. Ist es dann schwierig, alles unter einen Hut zu bekommen? Es gab ja schon Abende, an denen Jawknee Music aufgetreten ist und später dann A Hurricanes Revenge.

Johannes: (lacht) Ich bekomme das nicht so wirklich unter einen Hut, ich verzichte dann in der Regel auf andere Hobbys, wie zum Beispiel Sport. Mit meinem Soloprojekt bin ich noch öfter unterwegs, weil man alleine einfach flexibler ist als mit der Band. Mittlerweile steht sich das auch nicht mehr im Weg.

Jojo: Ich hätte mit meiner Zweitband damals auch gerne mehr gemacht, aber im Zweifel ist die Entscheidung immer für A Hurricanes Revenge gefallen. Weil wir uns musikalisch wie privat einfach super verstehen. Die Chemie, die bei uns im Proberaum herrscht, habe ich mit anderen Bands so nie erlebt.

Für Stumbling seid ihr zu homebound records gewechselt. Was verbindet euch mit dem Label bzw. was hat euch zu dem Wechsel bewogen?

Johannes: Wir haben uns mit der Zeit über ein paar Konzerte kennen und schätzen gelernt. Deshalb war es die logische Konsequenz das neue Album bei homebound zu veröffentlichen, wir haben uns auch nach keinem anderem Label umgesehen. Die Jungs geben sich super Mühe mit allem was sie machen.

Ihr habt zum Song Cornerstones erst vor kurzem ein offizielles Musikvideo veröffentlicht. Das Video besteht größtenteils aus Konzertmitschnitten. Warum ausgerechnet ein Live-Video?

Johannes: Die Leute sehen direkt was sie erwartet, wenn sie zu unseren Konzerten kommen oder uns buchen. Und wir wollten keine große geschauspielerte Geschichte basteln. Wenn das nicht wirklich gut gemacht ist, wirkt es oftmals billig.

Jojo: Außerdem nimmt sowas Inszeniertes den Fokus vom Eigentlichen, nämlich der Musik. Der Live-Mittschnitt ist da eine einfache, ehrliche Alternative.


Vielen Dank für das Interview, wir freuen uns auf das neue Album!

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