Interviews
07.06.2014 Moritz Riesinger Veranstalter
Götz Widmann

"Einmal im Jahr komm ich nach Trier"

​​​​​Am vergangenen Mittwoch, den 04. Juni 2014, spielte Götz Widmann im Rahmen seiner Jubiläumstournee in Trier. Im Interview mit hunderttausend.de verriet der Liedermacher unter anderem, wie sich sein Genre in den letzten 20 Jahren verändert und warum er aktuell auch einen Song auf Schweizer Mundart im Programm hat.

 
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​h​​​​​​underttausend.de: Du kommst mit einer gewissen Regelmäßigkeit zu uns nach Trier. Womit haben wir das verdient?​

Götz Widmann: Das ist bei mir einfach Tradition, einmal im Jahr komme ich nach Trier. War immer schön, warum sollte ich das also ändern.​

Im letzten Jahr hast Du ein "Wunschkonzert" gespielt. Was ist das Motto der aktuellen Tournee?

Ich feiere auf dieser Tour mein zwanzigjähriges Bühnenjubiläum. Das soll schon etwas besonderes sein, deswegen habe ich mir zum allerersten Mal mit Billy Rückwärts aus Köln eine Begleitband gegönnt. Zusammen mit denen auf der Bühne zu stehen macht mir einen unglaublichen Spaß und gibt den Songs einen völlig neuen Kick.

Könnte man sagen, dass dein früherer Support-Act Billy Rückwärts damit zu deiner festen Band geworden ist?

Für diese Tour schon und für den nächsten Herbst hab ich sie auch schon wieder gebucht. Es ist einfach zu schön mit ihnen, da könnte ich mich dran gewöhnen. Aber die werden ja auch immer bekannter und ich weiß nicht wie lange ich sie mir noch leisten kann. Hoffentlich wird diese wunderbare Band weltberühmt. Verdient hätten sie es jedenfalls.

Was ist für dich der größte Unterschied zwischen Solokonzerten und Auftritten mit Band?

Solokonzerte sind spontaner, dafür rocken Bandkonzerte deutlich mehr. Mir macht beides Spaß, aber derzeit finde ich es mit der Band noch eine Nuance schöner.​

​Was hat sich aus deiner Sicht in den zwanzig Jahren deiner Karriere am "Liedermacher-Business" verändert?

Ich denke, das Wort Liedermacher hat einen Bedeutungswandel erfahren. Vor zwanzig Jahren war das immer mit einem gewissen politischen Duktus verbunden, da war sehr viel erhobener Zeigefinger dabei. Heute darf man es auch mal der Mittelfinger sein. Außerdem glaube ich, dass die Songs insgesamt lustiger geworden sind.   

Im vergangenen Winter hast Du den Doppel-Livemittschnitt "Bärndütsch/Wanderzirkus" veröffentlicht. Wie kommt es eigentlich, dass Du im titelgebenden Lied plötzlich in Schweizer Mundart singst?

Da meine Frau Schweizerin ist, wohne ich seit ein paar Jahren im Kanton Bern in der Schweiz. Meinen Freunden dort hatte ich schon lange versprochen, einmal einen Song in ihrer Sprache zu machen. Aber da es für mich ziemlich schwer ist, Bärndütsch zu lernen, kam es lange nicht zustande. Im letzten Jahr bin ich auf ein Seminarangebot eines Berner Liedermachers aufmerksam geworden: Mundartsongwriting für Anfänger. So kam es, dass ich an drei Mittwochnachmittage die Schulbank gedrückt hab - eine extrem ungewöhnliche Art und Weise für mich, einen Song zu schreiben. Mit der Hilfe meiner Frau wurde der Song dann auch fertig. Scheinbar bin ich der erste Deutsche überhaupt, der einen Song in Schweizer Mundart rausgebracht hat, denn die Reaktionen darauf waren ziemlich intensiv. Gerade wenn ich das Lied in der Schweiz spiele, gehen die Leute immer total drauf ab Sowas habe ich in den ganzen Jahren noch nie erlebt.

Wird es denn auch Mal wieder ein Studio-Album, vielleicht sogar mit Band geben?

Ich mache im Sommer eine Studioplatte mit ganz neuen Songs. Das wird mal wieder dringend Zeit. Und da werden Billy Rückwärts auch beim einen oder anderen Song mitspielen.

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In der Großregion ist Götz Widmann das nächste Mal im Rahmen seines Konzerts am 22. August​​ 2​014​ auf der Saarburg zu erleben. 


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