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17.07.2016 Vincenzo Sarnelli Vincenzo Sarnelli
Urban Art Festival

7000 Fans feiern deutschen Hip-Hop

​Am Freitag, den 15. Juli zeigte sich die Crème de la Crème des Deutsch-Raps auf der Bühne im Weltkulturerbe Völklinger Hütte. In einmaliger Location zeigten Künstler wie MoTrip und K.I.Z. die Bandbreite des deutschen Hip-Hops heutzutage. 

 
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Knapp 7000 Menschen feierten beim Urban Art zu deutschem Hip-Hop. Neben regionalen Acts, die beim Rap-Battle antraten, waren es vor allem Acts wie Lance Butters, 187 Straßenbande, MoTrip und K.I.Z., die die Massen begeistern konnten. Vor allem die Straßenbande um die Rapper MC Bonez und GZUZ, der grade durch ein Feature mit den Beginnern auf ihrer neuen Platte einer breiteren Masse bekannt geworden ist, wurde vom Publikum gehörig gefeiert. Die letzten Töne von Iron-Man Lance Butters waren grade verklungen, da hörte man schon die typischen "187"-Rufe durch die Völklinger Hütte schallen. Neben den Acts auf der Hauptbühne gab es auch auf der zweiten Bühne einige Highlights. Vor allem der Berliner Rapper Megaloh lockte viele tausende Besucher vor die Bühne, sodass es zwischenzeitlich einen kleinen Stau beim Durchgang zur großen Mainstage gab. Dort hatten sich zum Abschluss die ebenfalls aus Berlin stammende Gruppe K.I.Z. bereit gemacht. Mit martialischem Auftritt und Texten sind die Rapper immer wieder in den Medien vertreten. Ihre Show strotzt vor Ironie und derben Wortspielen. Damit haben es Tarek, Maxim und Nico mittlerweile in die Headliner-Slots vieler Festivals geschafft. Die mal mehr, mal weniger versteckte Sozialkritik und vor allem die Vermischung von Ironie und bitterem Ernst sind klare Markenzeichen, die die Kannibalen in Zivil bei ihren Fans besonders beliebt machen. Der Rapper MoTrip, der vor K.I.Z. auf der Mainstage gestanden hatte, zeigte, dass Hip-Hop nicht nur Sprechgesang bedeuten muss. Mit gutem Flow, starken Co-Rappern mit Elmo und Joker, sowie einem nicht zu verachtenden Gespür für Melodie ist MoTrip nicht nur im Herzen der Oldschool-Rapper, sondern längst auch im Chart-Mainstream kreischender Mädchen, angekommen. Was nun etwas lapidar klingen mag, ist live vor allem dann ein gutes Erlebnis, wenn vorher die 187 Straßenbande mit etwas unkonventionellem und einfachen Mitteln auf den Putz gehauen haben, und anschließend MoTrip zeigt, was am anderen Ende der Hip-Hop Bandbreite vor allem musikalisch möglich ist.

Das Urban-Art zeigte sich insgesamt von seiner besten Seite. In einer der schönsten Konzertlocations Deutschlands, bei bestem Wetter wird es den Veranstaltern aber auch etwas leichter gemacht, die mit guter Organisation und starkem Line-Up am Freitag den Tag zu einem perfekten Festivalerlebnis gekrönt haben. 

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