Trier-Süd. In der Nikolausstraße, Ecke Zellstraße, steht auf einem Privatparkplatz ein blauer Ford Fiesta. Doch was auf den ersten Blick wie ein gewöhnlicher Privatwagen aussieht, ist ein Auto für alle. Zumindest für alle, die bei stadtmobil Trier angemeldet sind. Denn hier, hinter der Nikolausstraße 29, befindet sich die neue Station des CarSharing-Unternehmens.
Das Prinzip des CarSharings ist simpel: Viele Menschen teilen sich ein Auto. Den Service dazu bietet seit vergangenem Herbst stadtmobil Trier an drei verschiedenen Stationen an, an denen Autos in verschiedenen Tarifklassen bereitstehen: am Hauptbahnhof, am Hauptmarkt und an der TUFA. Gezahlt wird neben einem Monatsbeitrag für die gefahrenen Kilometer und die Dauer der Fahrzeugnutzung. Anfang Mai ist nun die Station in Trier-Süd mit einem Wagen der Tarifklasse "klein" dazugekommen. Geschäftsführer Patrick Wagner erklärt: "Wir sind damit auf die Bedürfnisse unserer Kunden eingegangen. Viele von ihnen wohnen in Trier-Süd, die Nachfrage war also bereits vorhanden." So gebe es bereits rund zehn Kunden, die den Wagen regelmäßig buchen.
Angelika Tisserand, die sich im vergangenen Jahr als erste Kundin bei stadtmobil Trier angemeldet hat, ist beigeistert vom Konzept Carsharing, das sie bereits aus Heidelberg kannte: "Ich bin einfach überzeugt davon, dass nicht jeder ein eigenes Auto braucht. Gerade im Hinblick auf das Verkehrschaos in den Städten: Das könnte deutlich verringert werden, wenn mehr Leute so denken würden wie ich." Statt mit dem eigenen Auto fährt die 41-jährige Controllerin, die am Trimmelter Hof wohnt, mit dem Bus oder dem e-Bike zur Arbeit in die Stadt. CarSharing nutzt sie vor allem für größere Einkäufe, etwa wenn sie in den Baumarkt fährt. Aber auch für längere Strecken in andere Städte: "Mit mehreren Personen ist das oft günstiger als mit dem Zug". Ein weiterer persönlicher Vorteil für die CarSharing Kundin: "Ein Auto ist für mich eher Ballast. Ich habe keine Lust, mich um Dinge wie Versicherung oder Reparatur zu kümmern, das bleibt mir beim CarSharing erspart."
Mit stadtmobil Trier hat Kundin Angelika
Tisserand bisher gute Erfahrung gemacht: "Die Technik ist wirklich ganz einfach. Und bisher habe ich
immer, wenn ich ein Auto gebraucht habe, auch eins bekommen - sogar
kurzfristig." Und so funktioniert's: Jeder Kunde bekommt bei seiner Anmeldung eine Chipkarte. Möchte er ein Auto nutzen, bucht er es online, telefonisch oder per Smartphone-App - entweder im Voraus oder ganz spontan. Jedes Auto hat unterhalb der Frontscheibe ein Kartenlesegerät. Hält man die Chipkarte an die Scheibe, öffnet sich die Tür (vorausgesetzt, man hat vorher gebucht). Dann nur noch die Pin im Bordcomputer eingeben, Schlüssel entnehmen und schon kann's losgehen. Am Ende meldet man sich dann einfach wieder so ab, wie man sich angemeldet hat - Kilometer und Zeit werden automatisch erfasst.
Eine Anmeldung zum CarSharing von stadtmobil Trier ist über das Kundenzentrum des Kooperationspartners SWT in der Treviris-Passage 16 möglich.
