Stadtgespräch
22.11.2015 Julia Nemesheimer Veranstalter
Kunstpreis Robert Schuman 2015

Verbindende Kunst

​In diesem Jahr wird der grenzübergreifende Kunstpreis Robert Schumann von der Stadt Trier ausgerichtet und ausgegeben. In der zugehörigen Ausstellung werden vom 22. November 2015 bis zum 17. Januar 2016 die Arbeiten der 16 teilnehmenden Künstler und Künstlerinnen gezeigt.

 
Image

​Der bedeutende, mit 10.000 Euro dotierte, Preis ist nach dem "Vater Europas" benannt: Robert Schuman (*1886, † 1963) sprach luxemburgisch als Muttersprache, arbeitete im Ersten Weltkrieg in der deutschen Verwaltung und nahm mit der Abtrennung Lothringens die französische Staatsbürgerschaft an. Im Zweiten Weltkrieg war er in der französischen Résistance tätig und als Außenminister Frankreichs setzte er sich besonders für die deutsch-französische Freundschaft ein. Später wurde er Ministerpräsident und ebnete den Weg zur Schaffung der Montanunion (Schuman-Plan). Außerdem wurde er Präsident des Europäischen Parlaments. Zusammen mit Jean Monnet gilt er als Gründervater der Europäischen Union.

Wer also passt besser als Namensgeber für eine Auszeichnung, in deren Rahmen man 16 Gegenwartskünstler aus drei Ländern und vier Städten begutachten kann? Seit 1991 wird der Preis im zweijährigen Rhythmus abwechselnd in Trier, Luxemburg, Saarbrücken und Metz verliehen. Jede Stadt schickt jeweils vier Kandidaten ins Rennen.

Elisabeth Dühr, Direktorin des Stadtmuseums Simeonstift, dem diesjährigen Ausstellungsort, erklärt: "Dieser Kunstpreis ist ein exzellenter Weg, die europäische Großregion als gemeinsamen Kulturraum erlebbar zu machen". Die Ausstellung bietet einen Bllick in die aktuelle Kunstszene der Nachbarländer und führt zu einer intensiven Zusammenarbeit zwischen französischen, deutschen und luxemburgischen Museen und Galerien.

Unter den diesjährigen Nominierten finden sich sehr vielfältige Werke, die ein breites Spektrum des zeitgenössischen Kunstschaffens abdecken: Objekt- und Installationskünstler, Malerei, Bildhauerei Fotografie und Videokunst.

Teilnehmende Künstler:

Luxemburg: Mike Bourscheid, Letizia Romanini, Gilles Pegel Laurianne Bixhain

Metz: Marianne Mispelaere, Claire Decet, Céline Fumaroli, Clément Richem

Saarbrücken:Juliana Hümpfner, Simon Kloppenburg, Peter Strickmann, Claudia Vogel

Trier: Jáchym Fleig, Helge Hommes, Katharina Jung, Gaby Peters (Foto: Sehnsucht)

Die Jury hat sich in diesem Jahr mit folgender Begründung für die Trierer Künstlerin Gaby Peters als Gewinnerin des Preises entschieden:

"Gaby Peters Arbeiten setzen Impulse und geben Denkanstöße. Mit feiner Ironie knüpft sie an die Alltagserfahrungen der Betrachte an, in einer Gesellschaft, die sich in ihrer blinden Fortschrittsbegeisterung selbst ad absurdum führt: das lächelnde, aber leere Versprechen ständiger Verfügbarkeit von Dienstleistungen, das Konsumieren bis zum Burnout von Mensch und Maschine, die bis zur Sinnlosigkeit getriebene Warenästhetik. Ohne erhobenen Zeigefinger, ohne moralisierend zu werden, zeigt sie die Mechanismen auf, denen der eigene Lebensrhythmus täglich unterliegt und veranschaulicht sie in vielfältigen Medien zwischen Low- und High-Tec in künstlerisch-handwerklicher Perfektion."

Bildgalerie



Karte anzeigen