Stadtgespräch
16.01.2015 Julia Nemesheimer Johannes Friedrich
Neue Köstlichkeiten am Viehmarkt

Ein Deckelchen fürs Havanna

Seit Mitte November hat das Havanna am Viehmarkt neue Spezialitäten auf der Speisekarte: Tapas.

Die spanischen Appetithäppchen werden in handlichen Portionen angeboten und passen somit perfekt zum Feierabendgetränk oder dem kleinen Hunger zwischendurch. hunderttausend.de hat sich ein eigenes Bild gemacht.

 
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​Tapas, vom ursprünglichen Wortsinn her "Deckel", haben eine lange Geschichte. Seit der Nachkriegszeit mauserten sie sich zu einem salonfähigen Essen und verbreiteten sich weltweit. In kleinen Schälchen bekommt man so verschiedene Spezialitäten Spaniens, dazu kann man Wein, Sherry oder auch Bier trinken.


Historisch gesehen gibt es mehrere Versionen, wie sich die Häppchen entwickelt haben: So soll König Alfons X. von Kastilien auf Grund einer Krankheit über den Tag verteilt Wein und kleine Häppchen zu sich genommen haben. Nach seiner Genesung veranlasste er, dass ab sofort Alkohol nur noch in Verbindung mit kleinen Speisen ausgeschenkt werden dürfe.

Ein eher praktischer Hintergrund wirkt aber plausibler: Um die Getränke vor Fliegen und anderen Insekten zu schützen, wurden die Gläser mit einem Deckel bedeckt. Dieser Deckel war oftmals essbar und aus Brot oder Schinken. Im Laufe der Zeit wurden er weiterentwickelt und immer weiter verfeinert und mit Kleinigkeiten wie Sardellen, Paprika, Oliven oder anderen Speisen belegt.


Im Havanna gibt es nun eine gute Auswahl an kalten und warmen Tapas, die allesamt nach original spanischen Rezepten zubereitet werden. Dabei greift man vorwiegend auf nicht allzu ausgefallene Kreationen zurück und bleibt bei Oliven, spanischen Würstchen wie Merguez und Cipollata, Peperoni und Käse. Bei den warmen Speisen verzichtet man ebenfalls auf Innereien und setzt auf gebratene Champignons, Spitzpaprika, Schafskäse, frittierte Tintenfische und Sardinen sowie verschiedene Fleischspezialitäten. Wer sich nicht auf eine Spezialität festlegen möchte, kann sich auch eine kleine oder große Platte bestellen, die jeweils für eine beziehungsweise zwei Personen gedacht ist.


Die hunderttausend.de-Redaktion entschied sich für eine große Platte und wurde mit einer leckeren und ziemlich würzigen Mischung aus kalten und warmen Häppchen versorgt, die mit einem Körbchen frischen Baguettes serviert wurden. Insgesamt fand man in den kleinen Schälchen sechzehn unterschiedliche Tapas, darunter Hackbällchen mit Quark-Dip, Oliven und Peperoni, Tomate-Mozarella, Datteln im Speckmantel, kleine Kartoffeln, Artischockensalat und Fleischspieße mit Chili-Soße. Außerdem frittierte Tintenfischringe und mit Kopf, Flossen und Schwanz vollständig frittierte Sardinen, die ein wenig Verwirrung hervorriefen. Die zuvorkommende Servicekraft versicherte jedoch, dass man alles daran mitessen könne.


Einziger Wermutstropfen: Die Platten können nicht selbst zusammengestellt werde. Für Neulinge, die sich einen Überblick verschaffen möchten ist dies zwar ein Vorteil, aber mit etwas mehr Varianz könnten auch Vegetarier von dem neuen Angebot profitieren – oder Leute, denen bestimmte Gerichte einfach nicht schmecken.


Insgesamt lässt sich festhalten, dass Freunde der spanischen Küche oder solche, die es noch werden wollen, hier sicherlich das Passende für sich finden. ​​Das Havanna selbst bekommt mit den Tapas einen mediterranen Touch, auch wenn die mangaeske Wanddekoration dies eher nicht vermuten lässt. 

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