Der Olivenbaum ist vermutlich um die 2000 Jahre alt und wurde bereits von den Römern geplanzt. Seit Jahren ist er im Besitz von Almas Familie und besonders ihr Großvater ist ihm sehr verbunden. Das Angebot eines deutschen Energiekonzernz, das den majestätischen Baum gerne in seiner Filiale in Düsseldorf hätte, kommt der Familie mit Geldsorgen nur recht, doch der Familienälteste weigert sich. Als der Baum dennoch verkauft wird, verstummt der Großvater nach der Entwurzelung und Verschiffung der Pflanze und spricht kein Wort mehr.
Alma möchte ihren Opa und auch das Familienerbstück zurückholen und begibt sich zusammen mit ihrem Onkel Alcachofa und dem LKW-Fahrer und Arbeitskollegen Rafa auf eine Reise nach Düsseldorf, um mit einem verrückten Plan den Baum zurück nach Spanien zu bringen.
Wie schon anfangs erwähnt, wurde der Film mit dem „Prädikat besonders wertvoll" ausgezeichnet. In einem Interview mit Deutschland Radio Kultur freut sich die Regisseurin Icíar Bollaín über die „starke weibliche Figur", die der Drehbuchautor Paul Laverty für sie geschrieben hat, gerade weil sie selbst komplexe Frauen im Film oft vermisst. Zudem betont sie, wie wichtig es ist, auch Filme über „normale Leute" zu machen, anstatt die üblichen Überflieger darzustellen. Auch die Kritiken fallen zumeist positiv aus. So fasst etwa die Internetseite moviejones.de zusammen, dass El Olivo glaubwürdig erzählt, dabei klug und emotional ist und Hoffnung neuen Raum schenkt. Filmstarts.de lobt vor allen Dingen das erste Drittel des Filmes, das die „deprimierende Wirklichkeit Südeuropas ein[fängt], ohne in Larmoyanz oder simple Agitprop-Muster zu verfallen". Allerdings findet die Seite, dass sich El Olivo dann zu „einer durchaus liebenswerten, aber letzten Endes doch sehr stereotypischen Feel-Good-Komödie" entwickelt und ihm ein „gute[r] Teil seiner politischen und gesellschaftlichen Relevanz" geraubt wird.
Nichtsdestotrotz hat die Regisseurin einen humorvollen Film geschaffen, der die Zuschauer auf eine interessante Reise mitnimmt.
In Kooperation mit dem Broadway Trier präsentieren wir jede Woche den Film der Woche.
Foto: Jose Haro
