Stadtgespräch
20.03.2016 Vincenzo Sarnelli Vincenzo Sarnelli
Valentina Soubiale und Sabrina Müller von Doris Fuchs - Art of Hair

Vom Kräuseln und Glück

​​Manchmal sind es ja die einfachen Dinge des Alltags, über die wir einerseits zwar wenig nachdenken, die uns jedoch andererseits besonders glücklich machen. Seien es Essen, Trinken oder eine neue Frisur. hunderttausend.de hat sich zwei Friseurinnen von Doris Fuchs - Art of Hair, Valentina Soubiale und Sabrina Müller, geschnappt und mit ihnen über Haarkunst, den ersten Schnitt und den Weg zum (Haar-)Glück gesprochen.

 
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Valentina Soubiale und Sabrina Müller arbeiten bei Doris Fuchs - Art of Hair in der Nagelstraße, direkt in der Trierer Fußgängerzone. Der Friseur Doris Fuchs - Art of Hair ist Anlaufstelle für viele Kundinnen und Kunden geworden, nicht nur, weil man sich dort die Haare schneiden lassen kann. Es geht um Styling, Innovation und Schönheit. Eine Produktpalette, die man sonst nur selten käuflich erwerben kann. Das gängige Klischee des verschrobenen Friseurs, dem der Kunde seine Sorgen und Nöte anvertraut, ist heutzutage nicht mehr ganz so einfach zu halten. Zwar ist der Friseur​ immer noch Haarkünstler, Paartherapeut und Psychologe in einem, heutzutage kommen aber Dinge wie "Stilberater" oder gar "Designer" mit dazu. Die beiden Friseurinnen sind nicht mehr nur Handwerker, sie sind Künstler. Manchmal müssen sie aus viel wenig machen und nicht selten aus wenig ganz viel. Und die Entscheidung, was sie überhaupt machen müssen, fällt binnen weniger Minuten. 

"Bei der Auswahl der Frisuren, die zu einem Kunden passen, gehen mehrere Dinge im Kopf vor. Zum einen sind da natürlich die technischen Herangehensweisen wie die Kopfform, Haarkonsistenz und solche Dinge, die die Auswahl der passenden Frisuren einschränkt. Wichtig ist natürlich auch der Kundenwunsch. Wir entscheiden dann aus einer großen Auswahl an Frisuren, die wir im Kopf haben, was am besten zu all diesen Elementen passt", erklärt Soubiale. Müller ergänzt: "Wichtig ist natürlich, dass es zum Kunden passt und ihm gefällt. Aber es gibt eine weitere Schwierigkeit, die wir bedenken müssen. Kommt der Kunde auch Zuhause mit der Frisur zurecht? Es hilft nicht, wenn im Salon selbst alles toll ist, der Kunde aber nach zwei Tagen das Ergebnis nicht zuhause alleine hinbekommt."  

"Art of Hair" - die Kunst der Haare. Von Newcomer​-Stylistin Sabrina Müller wollen wir wissen, wie es ist, wenn man dem ersten tatsächlich lebenden Menschen die Haare schneidet. "Naja, am Anfang war ich schon sehr nervös. Aber je mehr gutes Feedback man bekommt, sei es durch unsere Chefin, die natürlich vor allem auf die handwerkliche Ausführung achtet, oder durch den Kunden, dem die Frisur gefällt, umso selbstbewusster wird man." Mittlerweile kann sie es kaum erwarten, die Schere wieder in die Hand zu nehmen: "Man muss das ja auch mal aus der Perspektive betrachten: Wir machen Menschen zufriedener mit sich selbst. Es ist ein gutes Gefühl, wenn die Leute in den Spiegel schauen und sich darüber freuen, wie gut sie aussehen", ergänzt Valentina Soubiale. 

Aus diesen beiden Zitaten lässt sich neben den vordergründigen Fakten auch noch eine weitere, eher angedeutete Botschaft ablesen: Die Friseurinnen tragen eine große Verantwortung gegenüber ihrem Kunden. Etwas, das es nicht zu unterschätzen gilt. Eine schlechte Frisur zu kaschieren ist nicht einfach und in Teilen gar unmöglich. Umso wichtiger ist Vertrauen. "Wir wissen, dass uns Kunden das höchste Maß an Vertrauen entgegen bringen. Wir begegnen diesem mit absoluter Ehrlichkeit und einer guten Frisur. Ehrlichkeit bedeutet, im Zweifel dem Kunden auch zu sagen, dass die Frisur, die er sich ausgesucht hat, nicht so gut passt." 

Der Begriff "Friseur" kommt übrigens aus dem Französischen und stammt vom Wort "friser" - zu deutsch: kräuseln. Für Valentina Soubiale und Sabrina Müller bedeutet es aber noch viel mehr: Kunst, Kreativität und Freude. "Wir machen aus den Kunden sicher keine neuen Menschen, aber vielleicht glücklichere. Das ist ein schönes Gefühl." 

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