Stadtgespräch
19.01.2016 Farina Lang hunderttausend.de
Dirk Padgett von den Burritos Hermanos im Interview

"Es bedeutet uns die Welt"

​​​​Der Trend des etwas anderen Fast-Foods kommt s​o langsam auch in Trier an. Die Gäste leg​en Wert auf frische und ausgewählte Zutaten, die mit Liebe zubereitet werden. Viel Liebe findet man bei Dirk Padgett und Tobias Rüdiger, den Geschäftsführern des Burritos Hermanos in der Fahrstraße. hunderttausend.de sprach mit Dirk Padgett darüber, wie er sich in seiner Chefrolle fühlt und was sich seit der Eröffnung am 13. Juni 2015 alles für ihn verändert hat.

 
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​​Klar ist, wenn es einen neuen Laden in Trier gibt, dann müssen erst einmal alle hin, um sich das Ganze aus der Nähe anzuschauen und zu probieren. Der große Hype hat Burritos Hermanos überrumpelt und so war anfangs oft schon nach ein paar Stunden das Menü ausverkauft. Der ehemalige BWL-Student und heutige Mitbesitzer Dirk Padgett sieht das im Rückblick locker. Anfängliche Schwierigkeiten, zum Beispiel in der Kalkulation, waren völlig normal: "Es ging natürlich auch nach dem Prinzip 'learning by doing'. Wir wollten mit dem Feedback der Gäste​ wachsen." Nach dem anfänglichen Hype stellte sich aber bald ein gutes Mittelmaß ein. "Es gab keinen freien Fall, sondern wir haben relativ schnell eine gute Kundenbase bekommen", so Padgett.

Doch nicht nur nach außen hat das letzte halbe Jahr für die Geschäftsführer einiges an Erfahrung und Verantwortung mit sich gebracht. So war zum Beispiel das Chefleben ein neues Gebiet. Privates von Geschäftlichem zu trennen, ist nicht immer einfach und auch nicht zwingend die Vorstellung, die Dirk zu Beginn der Eröffnung hatte. "Ich wollte mich immer selbstständig machen, um meine entspannte Persönlichkeit auch mit meinen Mitarbeitern ausleben zu können. Ich habe aber schnell gemerkt, dass ich nicht zu 100 Prozent ein privater Mensch auf der Arbeit sein darf. Man muss auch hier eine gesunde Mischung daraus finden, aus dem Chef, der man sein muss, und dem Kumpel, der man gerne ist", erklärt uns Dirk. Also im Star-Wars'chen Sinne: Mit großer Macht folgt große Verantwortung? Ganz so pathetisch ist es vielleicht nicht zu verstehen, eine Umstellung bedeutete es dennoch. ​

Ist es das also wert, sich diesem Mix aus Zwängen und Freiheiten zu stellen? Sich selbstständig zu machen, ist in vielerlei Hinsicht ein großer Schritt. Und manchmal auch eine wackelige Angelegenheit, vor allem, wenn man so ein Projekt ohne Kredite oder andere Fördermittel angeht. "Es lohnt sich zu 1000 Prozent", antwortet Dirk wie aus der Pistole geschossen, "Dieses Konzept Burritos Hermanos hat mich so lange gefuchst, das musste einfach raus. Und wir sind noch lange nicht am Ende, es kommt noch viel mehr. Denn zuhause habe ich noch etliche Ordner, die zu diesem Konzept gehören." Padgett ist ein Kreativer. An der Art und Weise, wie er die Worte wählt, die Emotionen in die Stimme legt, merkt man schnell, dass er noch lange nicht am Ende ist mit den Ideen für  sein "Baby". Kein Stillstand - Weiterentwicklung ist ein wichtiger Teil dieser Arbeit. Was ihn dabei antreibt? Na, die Arbeit mit seinem Team, den Gästen und den Ideen, die ihn manchmal bis spät nachts noch wach halten. Es lohnt sich eben zu tausend Prozent. "Oder hunderttausend", lacht er. "Jedem etwas zu bieten und trotzdem frisch zu bleiben. Hohe Qualität – Innovation – ständige Verbesserung. Wir müssen da unseren Gästen danken, die es uns immer ermöglichen, unsere Ideen in die Tat umzusetzen." ​

Dirk und Tobias​ haben sich einen Traum verwirklicht. Sie sind Chefs, Köche, Ideenschmiede, Kreative und Kämpfer. Sie lieben das Produkt, ihren Laden, ihre Gäste in dieser Stadt. Die Stadt, die Menschen wie Tobias Rüdiger und Dirk Padgett dringend braucht. ​

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