Stadtgespräch
16.09.2016 Vincenzo Sarnelli DerBelichta
Der Daddy Beef. Buns. Burger. Pub

Aus dem Bauch heraus ein gutes Gefühl

​Der Daddy, alias Dennis Brede, kommt mit seinen Burger in die Innenstadt. Nach wenigen Monaten im Trierer Süden übernimmt der Konzer das ehemalige Optimum in der Neustraße und eröffnet dort einen Pub. Von mittwochs bis samstags gibts Burger, Cocktails und vieles mehr. hunderttausend.de hat einen ersten Blick in den Laden geworfen. 

 
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​Es ist ja immer so eine Sache mit diesem Bauchgefühl. Ein bisschen vergleichbar mit dem ersten verknallt sein. Nicht sicher, was es ist, aber sicher, dass es etwas ist. Ein Gefühl, so ein Knistern. Eine Mischung aus Erwartung und Unsicherheit. Ein Mix aus Emotion und Kalkül. Der Bauch spielt bei der Geschichte vom Daddy, dem Burgerbrater, eine große Rolle. Nicht nur, weil er sich anschickt das Körperteil mit großartigen Burgern zu füllen.

Als Dennis Brede, wie der Daddy bürgerlich heißt, vor einigen Monaten mit uns sprach, kurz bevor er seine „Black Box“ in Trier Süd am St. Barbara Ufer eröffnete, war es auch das Bauchgefühl, das ihn trieb. Eine Burgerbude? An einer Tankstelle? An einer befahrenen Straße? Ohne direkte Busanbindung? So weit von der Innenstadt entfernt? Und das waren nur einige der Fragen, die man ihm damals stellte. Doch Brede war sich sicher: „Das war zu dem Zeitpunkt genau das Richtige. Ich wollte frei sein. Einfach auf der Straße sein und dabei gucken, wie sich das Ganze entwickelt“.
 
Mit “das Ganze“ beschreibt Brede die Entwicklung seines Ladens mit dem Namen Daddy - Beef. Buns. Burgers. Seine Qualität hat sich durchgesetzt. Trotz aller Bedenken, lief der Burger Walk-By und Drive-In im Trierer Süden gut. Teilweise kamen seine Kunden extra aus Luxemburg um „diese verrückten Burger“ zu probieren. Der Daddy, der sich zum Beispiel mit dem Donutburger und Baconmarmelade große kulinarische Street-Credibility erarbeitet hat, steht für diese gewisse Richtung im Streetfood-Segment. Qualität, Frische, Ausgefallenheit, Kreativität - Schlagworte, die sich mit dem Verzehr von Fast-Food nicht ausschließen müssen.
 
Und wieder ist es das Bauchgefühl, dass dazu geführt hat, dass wir mittlerweile in seinem Laden in der Trierer Neustraße stehen und ihn fragen, wie es dazu gekommen ist, dass er von der Straße nun doch sesshaft wird. Und es ist eine dieser Geschichten, die sonst vielleicht nur in Filmen vorkommen. „Der Besitzer des Ladens stand eines Tages bei mir am Foodtruck und erzählte mir, dass er einen leerstehenden Laden besitzt. Und obwohl ich für mich dachte, dass ich eh nicht vorhabe, die Location zu wechseln, machten wir einen Termin, damit ich mir die Räumlichkeiten angucken konnte. Am Ende dieses Termins standen wir beide im Gastraum. Er an einem Ende und ich am anderen Ende. Es herrschte ziemliche Stille. Er nickte mir zu, ich nickte zurück. Er warf mir den Schlüssel zu und ab diesem Moment war das hier mein Laden.“
 
So wie “Daddy“ Brede diese Geschichte erzählt, wird den Außenstehenden schnell bewusst, wie immens wichtig das Gefühl für ihn ist. Ein Gefühl, dass ihn zur Perfektion treibt, ja, fast schon quält. Kulinarisch, aber auch in Bezug auf seinen Pub. Es sind kleinste Details, die zeigen, mit welcher Liebe und Hingabe er an seinem Traum, an seiner Idee, bastelt. Ob es die handgefertigten Fliesen aus Spanien oder die Lampen sind, die nach einer original Architektenzeichnung aus England hergestellt wurden, oder die Bilder die an der Wand hängen, welche vom Fotografen Belichta aufgenommen worden sind und von der Galerie Kaschenbach gerahmt wurden. Zusammen mit seiner Crew, seinen Freunden, die er zum Teil durch die Liebe zu seinen Burgern kennen gelernt hat, haben sie den Laden eingerichtet. Bredes Augen strahlen: „Ich wollte was Geiles und jetzt ist es geiler, als ich es wollte“. Die Liebe zum Detail ist so groß wie die Liebe zu seinen Burgern.
 
Doch nicht nur die soll sein Pub in der Neustraße beherbergen. Anders als in Trier Süd lädt der Daddy seine Gäste nun von mittwochs bis samstags zu den Öffnungszeiten zum Verweilen ein. „Wir wollen, dass die Leute sich beim Daddy wohl fühlen. Deshalb gibt es gute Cocktails, eine Wohlfühlecke mit Super Nintendo und Mario Kart. Samstags legt immer ein DJ auf. Am Wochenende darf es ruhig auch mal rundgehen“. Und wieder kommt dieses Gefühl. Das Bauchgefühl, das sagt, dass das alles so wie es ist, richtig ist. Dass es zum Kult werden kann. Der Daddy ist in der Innenstadt angekommen. Und die Gefühle hat er mitgebracht. 

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