Wenn man den fünf Jungs aus Long Beach, California mit geschlossenen Augen lauscht, fühlt man sich beim Klang der rauen Stimme von Jay Buchanan und dem Gitarrenspiel von Scott Holiday zurück versetzt in britische Rock-Ära der 60er und 70er. Unweigerlich wird man an den monumentalen Sound von Led Zeppelin erinnert, nicht zuletzt wegen Ähnlichkeiten in der Stimme zu Robert Plant und dem Einfluss von Jimmy Page auf Scott Holiday. Wer aber jetzt behauptet Rival Sons klingen wie Led Zeppelin, macht es sich ein bisschen zu einfach. Denn Rival Sons haben sich über die letzten sechs Jahre einen eigenen, unverwechselbaren Sound geschaffen. Drummer Mike Miley und Bassist Dave Best legen dabei das Fundament, Gitarrist Scott Holiday ist der Klang-Architekt, der das Sound-Gebäude zum Leben erweckt und Sänger Jay Buchanan haucht dem Gebäude mit seiner unverwechselbaren Stimme die Seele ein. Was dabei ensteht ist nicht einfach ein Retro-Sound, es ist sozusagen zeitgemäßer Blues-Rock mit altem, immer noch gut funktionierendem Werkzeug gemacht. Während Rivals Sons zu Beginn ihrer Karriere auch optisch stark an die 70er erinnerten, hat hier auf jeden Fall ein Image-Wechsel stattgefunden. Das Outfit passte zum Titel des neuen Albums und ging ein wenig in Richtung simpler Westernstil à la Waltons. "Great Western Valkyrie" stand bei diesem Gig ja auch im Vordergrund und die meisten Songs stammten aus dem neuen Album. Ihren wohl bekanntesten Hit "Face of Light" gab es erst in der Zugabe und bis dahin verging die Zeit im fast ausverkauften den Atelier wie im Flug, dank einer fantastischen Setlist, bei der sich laute und leise, dramatische und gefühlvolle, sowie kraftvolle und sanft gehauchte Töne genau im richtigen Moment abwechseln und sogar die stillen Momente auf den Punkt passen.