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03.07.2015 Julia Nemesheimer Vincenzo Sarnelli
Flic Flac Gastspiel in Trier

Höchster Nervenkitzel

​Seit Donnerstag, dem 02. Juli 2015, gastiert der bekannte Circus Flic Flac im Messepark in Trier. Bis zum 12. Juli werden sie ihr Publikum mit waghalsigen Stunts und faszinierender Akrobatik begeistern. hunderttausend.de war bei der Premiere mit dabei und hat den Abend in einigen Fotos festgehalten.

 
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Das 16 Meter hohe, schwarz-gelbe Zelt fällt einem sofort ins Auge, die Werbung für die Vorstellungen des riskanten Circus pflastern die gesamte Stadt, in der Nacht leuchtet der gelbe Namenszug in die Dunkelheit hinein. Trotz der hohen Temperaturen kann man es allerdings in dem dunklen, aber klimatisierten Zelt halbwegs aushalten, auch wenn Fächer und jede Menge Wasser empfehlenswert sind. Das Bühnenbild ist dem Motto angepasst, und präsentiert sich mit Gefängniszellen, in deren oberen Etagen die Live-Band untergebracht ist, die gemeinsam mit der Sängerin Caro Kunde für die entsprechende musikalische Untermalung der gezeigten Acts sorgt. 

Im Fokus jedoch liegt die drehbare Rundbühne, über welche während des zweistündigen Programms die Artisten wirbeln. Beim 25-jährigen Jubiläumsprogramm "Höchststrafe" ist das Knast-Feeling inklusive. Die Künstler zeigen ihr Können am Boden, am Trapez, in der Luft, im Wasser, kopfüber, an Ringen, mit der "Russischen Schaukel" und auf dem "Air-Track", einem luftgefüllten, rund 20 Meter langen Kissen, auf dem die Akrobaten ihre Turnkünste präsentieren. Zwischen den Umbaupausen unterhalten die beiden "Clowns" der Show, Hubertus Wawra​ alias Master of Hellfire und Steve Eleky die Zuschauer. Während Wawra erfolgreich auf provokante Witze aus dem aktuellen Zeitgeschehen und vor allen Dingen feurige Einlagen setzt, ergeht sich sein Kollege eher in sich wiederholenden schlechten Wortwitzen und selbstironisch miserabler Zauberei. 

Höhepunkt und Aushängeschild für Flic Flac ist weiterhin die atemberaubende Motorrad-Show. Im "Globe of Speed" jagen bis zu neun Motorrad-Fahrer durch die, im Durchmesser sechseinhalb Meter messende, Kugel. Und wenn man glaubt, besser gehts eh nicht mehr, dann hat man seine Rechnung definitiv ohne die "Mad Flying Bikers" gemacht. Durch die hohe Anordnung der Sitzränge hat man von jedem Platz eine wirklich gute Sicht auf die Bühne und der Aufstieg ist entsprechend steil. Steil genug, dass vier Motocross-Fahrer eben durch diesen Aufgang hindurch in das Hauptzelt schnellen und über den "Globe of Speed" mit waghalsigen Stunts hinweg springen können. 

​Während der Show verfliegt die Zeit vor Spannung und ein Besuch lohnt sich in jedem Fall. Seit einem viertel Jahrhundert ist der Circus Flic Flac mit seinem erfolgreichen Konzept unterwegs. Überzeugend daran sind nicht nur die hochklassige Akrobatik und die ausgezeichneten Artisten, sondern vor allen Dingen auch, dass man komplett ohne Tiere auskommt, was ausgesprochen begrüßenswert ist. 

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