hunderttausend.de: Warum darf das Multikulturelle Zentrum nicht geschlossen werden?
Jimi Berlin: In Trier kommen viele Flüchtlinge an, die Beratung brauchen. Vor diesem Hintergrund wäre es einfach nur falsch, diese Initiative versanden zu lassen. Sei es, dass die Menschen erste Sprachkenntnisse erwerben wollen oder anderweitige Unterstützung benötigen: Eine Institution dieser Art ist da einfach immens wichtig und hilfreich.
16.000 Euro fehlen dem Multi. Das klingt gar nicht so viel.
Es ist schon frustrierend, dass man in einer so reichen Gesellschaft, in der wir nun mal leben, noch immer die Trommel rühren muss, um Menschen in Notlagen zu helfen. Selbst wenn es um solch vergleichsweise geringe Summen geht.
Also ist das Konzert die Verbindung von "Guter Sache" und "Support your local Heroes"?
Genau. Das Konzert ist aus dem Bauch heraus entstanden, als ich von der Schließung erfuhr. Ich habe dann kurzfristig mit den beteiligten Personen gesprochen. Luke als Location, das Line-Up, die Technik, alle waren dabei und bereit auf ihre Gage zu verzichten. Ich denke, dass man manchmal statt sich CDs für Afrika zu kaufen, eher Initiativen vor Ort unterstützen sollte. Wenn man die Dinge selbst in die Hand nimmt, sieht man auch, dass das Geld ankommt. Die politische Dimension des Ganzen mit einbezogen, also die Flüchtlingsdebatte in den Medien und in den sozialen Netzwerken, dann lohnt sich das schon doppelt.
Ihr habt also auch die gesamtgesellschaftliche Diskussion mit eurer Veranstaltung im Blick?
Nicht vorrangig, aber wir wollen sicherlich darauf aufmerksam machen, dass es wichtig und gut ist, im Bereich der Flüchtlings- und Immigrationshilfe zu investieren. Es geht zum anderen natürlich auch darum, gegen eine latente Fremdenfeindlichkeit Flagge zu zeigen.
Was kann man über den Besuch des Konzertes hinaus tun um zu helfen?
Der Verein finanziert sich auch über Spendengelder. Das wäre also eine Möglichkeit. Alternativ kann man sich dort auch ehrenamtlich engagieren.
