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23.02.2015 Johannes Friedrich Veranstalter
Broadway-Film der Woche

Heute bin ich Samba

​Ab dem 26. Februar 2015 heißt es "Heute bin ich Samba" in Deutschlands Kinos, so auch im Broadway Trier. Doch dabei geht es nicht um's Tanzen: Im Mittelpunkt der französischen Komödie der Macher von "Ziemlich beste Freunde" steht der illegale Einwanderer Samba und seine Beziehung zur Sozialdienstlerin Alice.
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Vor zehn Jahren ist Samba (Omar Sy)​ in Frankreich eingereist - allerdings nicht ganz legal. Seitdem verdingt er sich in Paris mit Aushilfsjobs und versucht dabei möglichst wenig aufzufallen. Zusammen mit seinem heißblütigen "brasilianischen" Freund Wilson (Tahar Rahim), der aber eigentlich aus Algerien stammt, schlüpft er in die unterschiedlichsten Verkleidungen und wechselt häufig den Job, wenn wieder mal was schief geht. Sambas größter Traum: Eines Tages als Koch im Restaurant arbeiten. Als ihm die unbefristete Stelle winkt, wird er leichtsinnig, weil er glaubt, dass die Aufenthaltserlaubnis jetzt reine Formsache sei. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Die Behörden verweigern ihm die Papiere und stecken Samba dafür in Abschiebehaft. Hilfe erhofft er sich von der dünnhäutigen Karrierefrau Alice (Charlotte Gainsbourg), die sich nach einem Burnout nun ehrenamtlich im Sozialdienst engagiert.

Mit "Ziemlich beste Freunde" landeten die Regisseure Éric Toledano und Olivier Nakache und der Schauspieler Omar Sy den Überraschungshit des Jahres 2011. Ihre zweite Kooperation "Heute bin ich Samba" hat bestes Potential, ebenfalls ein Hit zu werden. Der in Anlehnung an das Buch "Samba für Frankreich" ("Samba pour la France") von Delphine Coulin entstandene Film trägt das "Prädikat besonders wertvoll" der FBW (Deutsche Film- und Medienbewertung). Zur Begründung heißt es hier: "Der Film vermeidet jedes Klischee, zeigt wahrhaftige Charaktere und erzeugt Neugier und Spannung. [...] Sowohl die Schauspieler als die Regie lassen erkennen, ​wie wichtig ihnen die Themen des Films sind."

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Als Ziel und Motivationen für den Film gibt Regisseur Eric Toledano an: "Richtig glücklich wären wir, wenn der Film die Zuschauer nicht nur unterhält, sondern wenn manche hinterher auch das Gefühl haben, dass sie ein bisschen mehr über das Leben jener Fremden wissen, denen sie täglich in der Metro oder auf der Straße begegnen." Oder um das mit den charmanten Worten von ​cinema.de zusammenzufassen: "Ein Migrant zum Knutschen: Bei Omar Sy werden sogar Pegida-Anhänger schwach."

Foto: Senator

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