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02.12.2016 Julia Nemesheimer Julia Nemesheimer
13 Crowes & Columbus Was Wrong

Schottische Newcomer

Am 1. Dezember 2016 kam die schottische Band 13 Crowes nach Trier. An diesem Tag spielten die Jungs aus Dumfries nicht nur eine Full-Band-Show im Exhaus, sondern machten zuvor noch im Tante Guerilla-Shop für eine kurze Akustik-Duo-Session Halt. Im Vorprogramm im kleinen Exil spielte die Trierer Band Columbus Was Wrong. 

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Manchmal geht das Leben seltsame Wege. So kam es, dass Anfang 2016 im schottischen Dumfries zunächst ein Duo, im Laufe der Zeit aber schnell eine fünfköpfige Band entstand und jetzt auf dem hiesigen Label Homebound Records veröffentlicht. Hört man sich die Songs von 13 Crowes an, die sich irgendwo zwischen Rock 'n' Roll, Folk und Punk-Rock bewegen, dann ist es nicht so, als würde das Rad neu erfunden werden. Man wird stark an The Gaslight Anthem oder Brian Fallon auf Solopfaden erinnert. Dazu trägt vor allen Dingen die rauhe, eingängige Stimme von Sänger Cammy Black bei, die klingt, als würde er morgens schon mit gutem, schottischen Whiskey gurgeln und dazu Kette rauchen. Die Songs bleiben definitiv im Ohr, egal, ob akustisch oder dann mit der kompletten Band. 

Im Exhaus selbst ist das Publikum überschaubar, aber zumindest nicht ganz so verschüchtert und zurückhaltend wie sonst oft zu beobachten. Mit Columbus Was Wrong steht zunächst keine unbekannte Kapelle auf der Bühne des Schimmelkellers. Mit neuem Gitarrist wird neues Material vorgestellt, das in Kürze auf Platte gebannt werden soll. Gediegencore, wie die Band ihre Musik selbst bezeichnet, deutschsprachiger Songwriter-Punk, mit textsicheren Fans aus der Region. Auf die neue Platte darf man gespannt sein, der knapp halbstündige Einblick verspricht jedenfalls einiges. 

Zurück zur Hauptband, 13 Crowes: Kurze Setlist mit knapp acht Songs, darauf natürlich die Lieder der EP "The Dividing Line" mit dem darauf enthaltenden gleichnamigen Ohrwurm, der die Zuschauer im Exhaus besonders mitriss. Daneben gab es neues Material, teilweise auch nur als Duo vorgetragen und im Anschluss noch "Born to Run" und "Atlantic City" als Springsteen-Cover. Der Abend war zwar kurz, aber sehr vielversprechend, ein Wiedersehen mit den sympathischen Schotten, die man zwischendurch zwar nicht so ganz versteht, da der Akzent dann doch ziemlich stark durchkommt, sollte spätestens mit dem Erscheinen des Debütalbums realisiert werden können. Hoffentlich kennen dann ein paar mehr Leute die Jungs und wissen die Musik zu schätzen. Ein voller Saal wäre absolut wünschenswert, sowohl für Band als auch Veranstalter. 

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